Arbeit & Uni,  Nanjing

So schön, wie das Leben

Ich würde ja öfter schreiben.
Ehrlich.
Zeit dafür habe ich.
Aber ich will euch auch nicht langweilen… es passiert derzeit nicht allzu viel, davon abgesehen, dass ich ziemlich busy von A nach B renne und derzeit sogar mein Chinesischunterricht hinten anstehen muss, weil es ja sooooo viele interessantere Dinge zu sehen gibt!

Zum Beispiel haben wir hier derzeit einen deutschen Jugendtheater Autoren (Jörg Menke-Peitzmeyer – googelt mal!), der 2x die Woche Vormittags am anderen Campus nen Workshop zum kreativen Schreiben gibt. Und ich habe bisher nie gefehlt, was bedeutet, dass ich 8 Stunden Unterricht schwänzen muss…  muss mir echt in den Arsch treten, damit ich den ganzen Mist irgendwie nachhole. Neben dem Besuch des Autors, der wirklich kreativ, gut drauf und lebendig ist (ich trinke fast jeden Morgen in meiner Pause nen Kaffee mit ihm, weil er im Hotel neben meinem Unterrichtsgebäude wohnt und wir uns über Bücher austauschen können), bin ich morgen noch auf der Eröffnung einer Kunstausstellung eingeladen. Ich entwickel mich langsam – ganz dem chinesischen Überlebenssinn in einer Millionenmetropole folgend – zu einem wandelnden Netz aus Beziehungen. Ja, ich habe eine Rumänin sogar ein Praktikum in einer großen Firma, die Maschinenteile herstellt, vermittelt! Fragt mich bitte nicht, wie das ablief… es hat was mit Schwarzwaldtrachten und dem baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid zu tun.
Anderes Thema (wer es dennoch wissen will, der liest mal dies hier: Badische Zeitung, 16.10.).

Also neben dem Chaos mit dem Chinesischunterricht, muss ich allmählich mal ein Thema für meine Masterarbeit findet. BÄM – nächste Baustelle.
Aber wisst ihr, was das Verrückte an der Sache ist? Trotz allmählich aufkommender Überforderung ohne Aussicht auf Besserung, wache ich jeden Morgen (frierend) auf und beginne nach einer heißen Dusche den Tag zu genießen. Ja, heute zum Beispiel habe ich mit einer Zahnbürste im Mund zu Peter Fox auf dem Balkon abgespackt und dabei die Grundschüler im Gebäude gegenüber unterhalten. Schonmal nen tanzenden Ausländer mit Zahnbürste im Mund und in Schlafanzug auf dem Dach eines Hauses tanzen sehen? Nein, das werden sie wohl so schnell nicht vergessen 😀

Und meinen Studenten habe ich heute auch eine Theateraufführung gegeben, natürlich unter dem Vorwand, dass ich ihr Hörverstehen prüfen will, aber in Wirklichkeit wollte ich mich nur wieder zum Affen machen.
Scheint derzeit mein Motto zu sein.
Stadtaffe spielen (oder gelegentlich Schwarzwaldmädl, solange die Bezahlung stimmt).
So, und jetzt werde ich mir mal überlegen, ob ich meinen von sauren Regen verschrumpelten Halloween-Kürbis dem DJ, der illegale Musik vor meinem Haus vertickt und diese unüberhörbar laut abspielt, auf den Kopf werfe. Noch einen Abend mit Country Roads in Dauerschleife ertrage ich beim besten Willen nicht…

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