Man muss Prioritäten setzen
27. April 2015
Noch 11 Wochen und 5 Tage.
An manchen Tagen bin ich aufgeregt und wehmütig zugleich, dann freue ich mich total auf alles in Deutschland. Und dann denke ich, dass ich ja gar nicht weiß, was auf mich zukommt. Aber seit wann schrecken mit Ungewissheiten ab? Als Herausforderung betrachten, das Leben ist eine Herausforderung und man muss etwas draus machen.
Der letzte Post ist ja schon wieder eine Weile her, aber viel ist nicht passiert. Ich bin immer noch 4-5 Mal die Woche beim Sport, 2 Tage in der Uni, 3 Tage in der Redaktion… jetzt noch eine Nachhilfeschülerin am Sonntag (sehr entspannend, eine kluge Architektin, macht Spaß) und ab nächste Woche eine 12-Jährige, deren Mutter extrem hohe Erwartungen hat, nachdem ich meinen Marktwert erst einmal hochgesetzt habe und meinen Stundenlohn von 22 Euro auf 30 Euro angehoben habe (ich lerne dazu: dreist sein und viel verlangen). Mal sehen, wie anstrengend das wird. Ich musste ihr einen Lehrplan vorlegen, wie ich mir das vorstelle und was wir schaffen können, aber die Lehrbücher dafür fehlen noch. Aber wenn es läuft, dann bekomme ich noch 120 Euro die Woche dazu. Womit soll ich meine Zeit denn hier sonst nutzen, als mit Geldverdienen? Hier in Peking klappt nichts, aber immerhin das.
Achja- und aus meinen ich-sollte-vor-meiner-Rückreise-nochmal-in-China-rumreisen-Plänen wurde nichts, als ich vorgestern recht spontan 14 Tage Malaysia gebucht habe. Ja, richtig gehört. Ich arbeite jetzt noch 9 Wochen wie ein Idiot und dann haue ich nochmal ab in den Süden (Nanjing – Shanghai – Kuala Lumpur – Beijing). Ich bleibe einige Tage bei Bekannten, die ich auf den Philippinen getroffen habe, in Kuala Lumpur, dann habe ich vor an die Ostküste bzw. auf eine Insel dort zu reisen, wo ich mich dann ein paar Tage in ein Tauchresort einquartiere. Dann nochmal Penang (wieder mit Bekannten) und dann sind 2 Wochen auch rum, mir bleiben 2 Tage in Peking und dann bin ich schon wieder in der Heimat.
Ich hatte seit meinem Magenleiden auf den Philippinen echt gar keine Probleme mehr, aber seit etwa 10 Tagen geht’s wieder los… wahrscheinlich stresse ich mich wieder mit meiner Wohnung, die ich (wieder mal) früher verlassen will als geplant. Ich habe Angst, wieder einen Wutanfall zu bekommen, wenn meine beschissene Mitbewohnerin meint, dass es nicht ginge. Ja, ich war schon einmal kurz davor sie zu schlagen. Seitdem reden wir auch nicht mehr miteinander. Ich reite mich hier echt von einer Scheiße in die nächste.
Übrigens ist der Frühling schon vorbei – wir sind direkt von 17 Grad zur 27 Grad Marke gesprungen und ich habe immer noch Probleme damit, ein Kleid oder einen Rock anzuziehen. Ich brauche eine langsame Anpassung! Immerhin bin ich ja gar nicht in eine andere Klimazone geflogen. Naja, jedenfalls haben wir jetzt offiziell Sommer, aber wenn die Temperaturen jetzt schon so hoch sind, wie soll es denn in den nächsten Wochen werden?!
Am 1. Mai ist hier auch frei und ich fahre zur Geburtsstadt von Konfuzius. Nur eine Nacht, dann muss ich Sonntag wieder unterrichten. Aber mal raus aus diesem Sumpf hier.
This is a post from Diane.
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