Philippinen,  Reisen

Absolutely lost

Endlich angekommen. Meine Reise von Boracay nach Sipalay war hart, wirklich. Ich startete am 11. Februar gleich nach dem Frühstück mit der Weiterreise, was hieß: Mit dem Tricycle zum Hafen, übersetzen zur Hauptinsel, dann ab in den Van. Wir waren bis auf den letzten Platz belegt und meine Beine waren über 3 Stunden eingequetscht zwischen dem Vordersitz und meinem Nachbarn. Das sieht man auch, sie sind mal wieder ziemlich blau… bald habe ich ne Landkarte von Mittelerde drauf *gg*

Am frühen Abend kam ich dann in Iloilo an, doch weil mir während der Fahrt schon dauernd übel war, beschloss ich, nicht mit dem Boot noch überzusetzen, sondern eine Nacht dort zu bleiben. Also kam ich in der wohl schäbigsten Unterkunft meiner bisherigen Reise an. Einzelzimmer, schön und gut. Aber es war so dreckig! Und nur ein Ventilator half für ein wenig Erfrischung… dann das öffentliche, überflutete Badezimmer, das ich die Nacht über noch sehr oft aufsuchen musste, denn ich war ständig am Reihern und Durchfall hatte ich auch. Echt spitzenklasse. Und die Krönung: Eine RIESIGE Kakerlake weckte mich über Nacht, als sie einfach über mein Gesicht kroch. Uaaaaaaa! Erfahrungen, die man nicht machen will!!! Das Vieh war sicher so groß wie mein Zeigefinger *schauder* Und als ich es vom Bett schmiss, hörte ich es noch die ganze Nacht über den Boden laufen, urks.
Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, musste ich mir die Frage stellen: Weiter oder Krankenhaus? Ich entschied mich – glücklicherweise – für weiter und nahm gleich die Fähre um 7:30 Uhr, die mich auf Negros übersetzte. Mit 2 Lopedium intus und einer Kotztüte für alle Fälle ausgestattet, hoppte ich gleich zum Busbahnhof und die Reise ging weiter, dieses Mal glücklicherweise in einem großen Reisebus, klimatisiert. Ich hatte trotzdem mit Übelkeit zu kämpfen und weiß bis heute nicht, woher die kommt. Ich esse nämlich so gut wie gar nichts hier, schon seit meiner Ankunft in Manila waren Toast, Reis und Mangoshakes meine einzigen Nahrungsquellen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Magen verdorben, das Kortison (meine Füße sind wieder geheilt!!!) oder ein Virus… keine Ahnung. Nun, also nach weiteren 4 Stunden landete ich dann in Sipalay, meinem Zielort. Hier sollte es irgendwo einen Strand geben – nur wo? So einfach war es natürlich nicht… erst einmal noch 20 Minuten Tricycle und dann mit einem bangkas (diese kleinen Boote mit den Außenstützen aus Bambus) weiter und DANN – ENDLICH! Ich erreichte wirklich Driftwood Village, ein Resort am Sugar Beach. Klingt das nicht schon nach Paradies? Ein abgelegenes Stück Strand mit 4 oder 5 Resorts und sonst rein gar nichts!
Ich war so K.O. von der 2-tägigen Reise, dass ich gleich ins Bett fiel, einem Dorm, quasi offen, und nur durch Moskitonetzen nach außen geschützt. Die Netze halfen allerdings auch nicht viel, denn auf meine Mittelerde-Karte haben sich jetzt noch ca. 6 rote Punkte gesellt. Autsch. Nach ca. 12 Stunden Schlaf (naja, mit Unterbrechnung, denn ich rannte mehrmals zum Klo, weil ich glaubte mich übergeben zu müssen, aber da kam nichts, zum Glück, denn es ist schwer das Wasser im Körper zu haushalten, wenn immer alles gleich rausschwimmt) war ich dann mehr oder weniger wieder fit, um mich mal umzusehen. Ja, mein erster Eindruck war richtig: Strand, eine Handvoll Urlauber (Deutsche oder Schweizer), Palmen und Hängematten. Hier werde ich so lange bleiben, bis ich wieder fit genug bin, um weiterzureisen. Ich denke, noch 2 weitere Nächte…
Während ich glaubte, dass es in Manila schon heiß ist, ist das nichts im Vergleich zu hier, denn wir sprengen locker die 30-Grad-Marke (gestern stand auf der Anzeige im Bus 34 Grad), sodass ich hier mehr Schattenspringen veranstalte, als wirklich in der Sonne zu braten. Die Palmen, zwischen denen die Bugalows liegen, machen es aber erträglich, und nachts kühlt es auch etwas ab. So, und da ich gerade so etwas wie ein Hungergefühl entwickle und das mal positiv werte, schlendere ich mal rüber zum Restaurant 🙂

Drückt mir die Daumen, dass es mir bald wieder besser geht, denn ich habe nicht einmal die Hälfte meiner Reise hinter mich gebracht!

This is a post from Diane.

3 Kommentare

  • Juergen Wendt

    Dann genisse die Tage am Strand, versuch Deinen Wolf wieder auf feste Nahrung zu bringen und dann wird es sicherlich besser werden.
    Ist ja schon eine sehr große Route geworden, und alles zu Fuß?!
    Hatte vor einer Woche meinen kleinen krummen Finger operieren lassen ( unter Vollnarkose) und
    muß den Finger nun wieder gerade biegen. Ist alles gut gelaufen und ich mache Fortschritte und
    kann den Finger schon wieder bewegen. Viel Spaß noch auf dem Tourn.

  • Copepod

    Ich hoffe, du bist mit den Reisekrakheiten bald durch und kannst dann deinen Ausflug auch richtig genießen. Hast du vor irgendwo tauchen zu gehen. In Ozeanien bist du ja wirklich an einer Top-Adresse für gute dive spots.

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