Malaysia,  Tiere

Da liegt ein Krokodil auf der Straße

Ich wusste ja: Tropen. Dschungel. Keine Großstadt. Land. Aber ehrlich gesagt hatte ich geglaubt, dass die Kakerlaken in meiner Küche das Exotischste in meinem direkten Umfeld sein würden.
Wie habe ich mich getäuscht…

Bevor ihr wissen wollt: Hat sie schon eine neue Wohnung? Wie kommt sie eigentlich zur Arbeit? Lebt sie noch?!? Alles cool. Ausatmen. Ich bin da. Ich ziehe am Freitagabend nach Kuantan und werde dann auch die ersten Fotos schicken (also nachdem ich geputzt habe…). Aber vorerst möchte ich kurz schildern, wie “lebhaft” es hier zugeht. Und damit meine ich nicht die Fressbuden mitsamt Kundschaft, die nach Sonnenuntergang wie Pilze aus dem Boden schießen. Ich meine das Viehzeug. Das kleine und große Viehzeug, das sich nicht nur auf Insekten beschränkt. Ich meine, Eidechsen, Kröten und Geckos kennen wir aus Südeuropa. Die habe ich hier im Vorgarten oder an der Hauswand. Die Kakerlaken kann man schnellt mit Spray vernichten. Katzen und Hunde laufen überall rum. Aber Moment, was ist das? Am zweiten Abend sehe ich etwas über die Straße laufen, das mich an einen Marder erinnert. Ne, zu groß. Aber beinahe. Ich habe etwas recherchiert und kann nach meiner zweiten Sichtung sagen: Hier laufen Fleckenmusangs herum. Das sind die plüschigen Dinger, die den teuersten Kaffee der Welt kacken können 😀 Lest dazu einfach den Wikipedia Artikel.
Ich fahre hier übrigens Auto. Ist ein Mietwagen, so ein kleines, zerkratztes Ding, aber mit guter Ausstattung und ordentlich PS. Ja, ich kann links fahren. Ganz alleine. Jetzt, wo ich gerade täglich 50km zur Arbeit pendel (und wieder zurück) muss ich das wohl auch. Aber wenn ich zum Campus in Pekan fahre, dann ist das Landstraße. Landstraße bedeutet, dass man sich durch Ziegen, Schafe, Hühner und Kühe durchschiebt. Gelegentlich auch Wildschweine (die gleichen, wie bei uns). Ernsthaft, die stehen einfach so auf der Fahrbahn rum und sind ziemlich unbeeindruckt, wenn man mit 60km/h ankommt. Auf dem Weg nach Gambang ist aber glücklicherweise Schnellstraße angesagt und ich glaubte, da muss man nur auf Auto- und Motorradfahrer aufpassen, die beim Fahren auf ihr Smartphone starren… Aber wie hier gefahren wird, werde ich euch dann mal mit meiner GoPro aufnehmen.
Zurück zu den Viechern.
Mir ist Anfang der Woche ein Hund vor das Auto gerannt. Habe ihn mit 80km/h erwischt und ich sage euch: Danach war ich sowas von (psychisch) durch… Details erspare ich euch, ich sage nur: Es war laut.
Und heute lag da ein Krokodil auf der Straße. Kein Witz. Das war kein Waran. Ich kenne doch den gestreiften, recht hohen Schwanz mit den Zacken drauf! Ob es noch lebte, weiß ich nicht. Die Ränder der Straßen hätten Potenzial für sehr sehr sehr viele Kuscheltierfriedhöfe… Echt grausam.
Ich interessiere mich ja für jedes Viehzeug, aber bitte lebendig und bitte fernab jeder Straße. Von den Affen berichte ich dann nach meinem Umzug, da sie dann quasi meine Nachbarn werden. Ich halte jetzt schonmal nach einer Schrotflinte Ausschau…

4 Kommentare

  • Katja

    Ach herje. Ich bin ja froh, was von dir zu lesen und dann gleich so spannendes Zeug! Bin auf die Bilder gespannt und drücke weiterhin die Daumen, dass alles klappt und du bald etwas ankommen kannst und sich etwas Alltag einstellt. 🙂

  • Sören

    Ich bin auch ein Freund von allerlei Tierzeug, aber dass es dir da zu viel wird, kann ich sehr gut nachvollziehen ^^.
    Erstmal schön, dass du heil angekommen bist. Der erste “Kulturschock” scheint ja ordentlich gesessen zu haben, aber ich hoffe, dass sich bald einigermaßen ein Alltags-Gleichgewicht einstellt, sodass du dann auch Freude an der neuen Umgebung finden kannst. MIt einen Tässchen Kopi Luwak sieht die Welt gleich ganz anders aus 😉

  • Lisa

    Oh Mann! Das ist hart! Ich kenne das aus dem östlichen Südafrika auch. Da darf man echt nicht neben die Straße gucken. Ein Krokodil hatte ich allerdings noch nicht. Kopf hoch, wir fiebern mit!

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