Kurzes Knock-Out
19. Juni 2013
Noch am selben Tag, an dem ich von meinen wunderschönen Reiseerlebnissen berichtet habe, ging es mit mir bergab. Ich saß im Café und bekam Magengrummeln, also ging ich nach Hause. Da überschwemmte mich die Übelkeit geradezu. Nach einem zweistündigen Schlaf wachte ich auf und dachte, ich sei in der Hölle: Magenkrämpfe, Brechanfälle und Durchfall. Alles gleichzeitig. Ich sagte ja schon, dass das alles irgendwie in Guilin angefangen hatte… was auch immer der Auslöser dafür war, es ging mir stündlich schlechter. Also entschloss ich mich am Abend eine Freundin anzurufen, die vorbei kam und auf mich aufpasste. Als der Magen und Darm endlich leer war, es mir aber immer noch nicht besser ging, beschlossen wir um 22 Uhr noch ins Universitätskrankenhaus zu gehen.
Dort angekommen war alles absolut dunkel, es gab nur 2 beleuchtete Räume, 1 Arzt und 1 Krankenschwester. In dem Zimmer setzte ich mich auf den Stuhl und musste mir erstmal anhören, dass hier nur Studenten der Uni reindürften. Als ich all meine Pässe und Ausweise der Uni rausholte, schnaubte er nur und fragte meine chinesische Freundin, was denn wäre. Sie erklärte ihm alles, aber anstatt mir ne Transfusion mit Salz-Zucker-Lösung zu geben, wie man es hier in China bei so jeder ziemlich Krankheit macht (insbesondere, wenn man Magenprobleme hat), meinte er, Ausländer bekämen Antibiotikum. Dem habe ich mich verweigert, woraufhin er wütend wurde. So gab er mir ein pflanzliches Mittel, doch das habe ich ihm vor die Füße gebrochen. Und ohnmächtig wurde ich auch kurzzeitig, dennoch musste ich darum betteln, mich mal eben kurz auf das Bett legen zu können. Er wollte mich absolut nicht behandeln!
Zwei Brechattacken und ein Anti-Brechmittel später, bin ich dann da rausgewankt, weil das alles eh keinen Sinn hatte. Das war mit Abstand der frustrierendste Krankenhausaufenthalt, den ich je hatte!
Der Weg nach Hause, der nur 5 Minuten dauern sollte, zog sich fast ne Stunde hin, aber letztendlich lag ich irgendwie dann doch im Bett und schlief wie ne Tote – und am nächsten Tag die Prüfung. Da sie landesweit ist, kann man sich nicht krankmelden, also schleppte ich mich hin… Falls ihr mich fragt, wie sie gelaufen ist, kann ich nur sagen: Ich habe sie geschrieben *lol* So viel mehr weiß ich eigentlich auch nicht mehr. In einem Monat werde ich das Ergebnis bekommen.
Gestern war der 1. Tag, an dem ich die Wohnung verlassen konnte, zum Glück. Denn wir haben hier seit Tagen Temperaturen über 35 Grad und es ist fürchterlich schwül dabei, sodass man meinen könnte, man schwimme in einem Gartopf. Die Klimaanlage läuft die ganze Zeit.
Nach diesem 3 Tage andauernden Knock-Out muss ich mich jetzt mal echt hinsetzen und was tun! Ich habe noch genau drei Wochen Zeit, um alle meine Arbeiten zu schreiben, Bescheinigungen zusammenzusuchen und die letzten Dinge zu kaufen bzw. in Auftrag zu geben! Und ich wollte noch ne Pancake Party und ein Grillen veranstalten… naja, bei dem Wetter ist das alles mehr als unmöglich. Drückt mir also die Daumen, dass es kühler wird!
Post Views:
531