Arbeit & Uni,  Peking,  Reisen

Waaaahhhnsinn, warum schicke ich mich in die Höööölllee…?!?

Hallo zusammen!
Ich wollte eigentlich einen Videopost machen, als die Luftwerte noch bei 460 lagen (maximal messbar sind 500), aber da fehlte mir irgendwie die Motivation – oder die Luft? Haha, jedenfalls hatten wir letzte Woche 4 oder 5 Tage toxische Luftwerte ohne Vorwarnung und nach wirklich gutem Wetter in Shanghai!
In Shanghai bin ich vom 3. bis 6. Oktober gewesen und habe die Stadt mal etwas genauer unter die Lupe genommen. Mein Fazit? Warum zur Hölle sitze hier im verdammten, 1200km entfernten Peking??? Shanghai ist stylisch, da geht’s in der Architektur auch immer um Eleganz und nicht nur um Pragmatismus, so wie in Peking, wo alles grau und kastenförmig ist. In Shanghai dagegen herrscht viel Glas und schöne Formen vor. Hier mal das klassische Foto vom The Bund:
Wie ihr seht, konnte der Himmel kaum blauer sein!
Weitere Fotos findet ihr >HIER<!

Tja, und dann der Schock: Es wurde grau, es wurde “nebelig” und dann eines morgens schaue ich auf mein Handy (erst die Uhrzeit, dann der AQI – Air Quality Index) und der Schock traf mich: Super, Maske tragen! Meine deutschen Masken sind noch auf dem Weg hier her, also habe ich mir im Supermarkt so ganz einfache gekauft, die noch einem Tag schon… naja, sagen wir, “voll” waren.
Aber egal, am Sonntag Abend kam auf einmal kräftiger Wind und wehte den ganzen Dreck auf und davon – wahrscheinlich müssen sich jetzt die Bauern auf dem Land mit dem Mist herumschlagen. Montag und Dienstag hatten wir dann 0-Werte (also unter 50, was quasi nix ist) und hätte ich nicht an beiden Tagen arbeiten müssen, dann wäre ich sicherlich irgendwo in einem Park gewesen. Was mich zum nächsten Punkt bringt: Arbeit.
Für den DAAD musste ich bisher nur 1x die Woche arbeiten und als die ganze Rennerei für die Visumsangelegenheiten erledigt war (bzw. ich jetzt nur noch auf meine Aufenthaltserlaubnis warte), hatte ich chronische Langeweile und habe ne Menge Geld für Dies und Jenes ausgegeben. Damit musste Schluss sein! Das Grimm Institut meldete sich zunächst auch nicht, doch dann am Sonntag der Anruf: Montag um 9:30 Uhr nach Liangmaqiao. Moment mal – sollte der Unterricht nicht in der netten kleinen Villa bei mir um die Ecke stattfinden? Nein, die Villa wird aufgelöst. Öhm, ok. Somit hatte sich der Weg ja auch nur von 25 Minuten auf 50 Minuten erweitert. Liangmaqiao ist auch bekannt als das “Deutsche Viertel” in Peking, da ist das Lufthansa Center, Kempinski Hotel und in den Landmark Towers (zwei super edle Wolkenkratzer) sitzen zu 80% deutsche Firmen; vom DAAD bis zur AHK (Ausländischen Handelskammer). Und ein deutscher Bäcker. Im Landmark Tower 1 im 21. Stock ist dann das Grimm Institut oder sagen wir: ein 15qm kleines Büro. Mehr nicht. Ein Computer, Drucker, Tafel, Tische, zwei Regale und eine Kaffeemaschine und das wars. So viel zur kleinen Villa im Grünen, wo man sich 2 Tage die Woche irgendwie vom Stress der Stadt isolieren kann! Mein Job? Ich habe einen ganzen Kurs bekommen. Also zwei Tage Vollzeit und dann noch einen halben. Ich habe genau… 3 Schüler. Ja, nur 3. Erst dadurch ist es überhuapt möglich, dass wir in diesem Winzbüro unterrichten können. Leider haben sich die Schüler als Anfänger herausgestellt. Vorkenntnisse? Nicht zu finden. Einen ganzen Satz formulieren? Ausgeschlossen! Und so entpuppte sich das bisschen Unterricht als ein Fulltime Job, denn ich muss alles von vorne aufrollen und die Vorbereitungszeit entspricht in etwa der Unterrichtszeit. Ich saß Montag noch bis Mitternacht in der Vorbereitung und habe für mich beschlossen: Nein, das ist kein Job, den ich lieben werde! Aber das Geld ist nicht ohne, von daher ziehe ich das jetzt bis Januar durch, und zwar bis die Schüler nach Deutschland ausreisen, um ihre Schulzeit in deutschen Internaten fortzuführen.
Mit denen will ich auch nicht tauschen wollen!
Ich habe jetzt also allerhand zu tun und werde mal sehen, wie ich Struktur da reinbekomme, sodass ich immer alles so vorbereiten kann, dass der Unterricht an sich nicht mehr so anstrengend wird – und dass ich auch an manchen Tage frei habe.
Was mein Sozialleben angeht, ist da leider noch eine menschenlose Wüste in Aussicht. Aus dem Grund besuche ich nächste Woche einen deutschen Stammtisch und arbeite Ende des Monats an einem Sonntag auf der Bildungsmesse für den DAAD. Das Unterrichten ist ja nur Mittel zum Zweck und soll sich nicht über die 9 Monate erstrecken. Jaja… so viel zum Plan.
Mal sehen, wie sich alles entwickelt.
Update zum Blog: Rechts findet ihr jetzt sogenannte “Labels”. Das sind Schlagwörter, mit denen ich meine Beiträge kennzeichne. Wollt ihr also speziell etwas zum Thema “Universität” oder “Smog” lesen, dann werden die entsprechenden Beiträge, wo ich darüber rede, angezeigt. Je größer die Schrift, desto mehr Beiträge gibt es schon dazu.
This is a post from Diane.

2 Kommentare

  • Copepod

    Herje, da hast du ja wirklich allerhand um die Ohren. Ist denn die "Smog-Hochsaison" jetzt vorbei oder wird sich die Suppe wieder zusammenbrühen ?
    Die Bilder aus Shanghai sind echt cool. Es wirkt wirklich wie eine schillerde Metropole samt Flaschenöffner-Hochhaus 😉
    Ich hoffe, deine 3 Schüler stellen sich wenigstens nicht ganz so dumm an. Wenns schon im Januar nach Deutschland geht, sollte sie besser schnell lernen…

  • Diane

    Neee, das ist immer im Wechsel! Eine Woche gut, dann wieder sehr schlecht. Gestern Nacht haben wir die 500 geknackt (und ich war die ganze Nacht draußen, was zur Folge hat, das ich nun antzündete Augen und Husten habe), aber heute Morgen ist wieder blauer Himmel. Hängt immer von den Temperaturen und der Windrichtung ab…

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