Arbeit & Uni,  Nanjing

Während es um mich herum grünt und blüht…

…wächst in meinem Kopf nur eine undefinierbare Matsche aus Zukunftsängsten, akuter Langeweile, chronischer Überforderung und dem Gefühl, nichts zu schaffen aber umso mehr planen zu müssen. Ja, was soll das?!
Aber ich will euch nicht mit meinem chaotischen Innenleben plagen, reicht schon, dass jeder, der mit mir skypt oder chattet, das ertragen muss 😀
Während gerade erst bei euch die Mandelbäume blühen, sind wir schon seit nem Monat damit durch und das kahle Grau der Stadt wird langsam wieder durch einige grüne Sprenkel geschmückt. Auf dem Campus sind die mehr als 100 Jahre alten Bäume vollends grün, sodass die Allee und der kleine Park darin im Schatten liegen, Vögel singen, die Luft schmeckt gut… könnte man glatt vergessen, dass man nicht 7 Millionen Menschen um sich hat!
Jetzt ist gerade das 3. Hoch des Jahres, und es wird wohl auch ein wenig länger anhalten als das letzte, das innerhalb von 24 Stunden von 32 Grad Höchsttemperatur auf 15 Grad fiel. Noch sind die hohen Temperaturen erträglich, weil die Luftfeuchtigkeit fehlt – die kommt dann erst im Juni / Juli, hoffentlich. Ich sage euch: 35 Grad bei normaler Luft sind 1000x erträglicher als 35 Grad im tropischen Dunst. Trotzdem leide ich jetzt schon in meiner Wohnung. Die fehlende Isolation hat mich im Winter bibbern lassen, und sorgt nun dafür, dass ich saunaähnliche Verhältnisse hier erdulden muss. Die Suche nach einem neuen Ort zum Lernen beginnt also wieder von vorne…

In Göttingen, wo ich ebenfalls tierlos lebte, war ein Phänomen zu beobachten: Ich kultiviere als quasi-Ersatz für die fehlenden Tiere nach und nach einen Kräuter- bzw. Blumengarten um mich herum. Same here:
Woher die Kamille kommt, weiß ich ehrlich gesagt nicht so recht: Ich hatte mal Samen, aber aus denen wurde nix. Soweit ich mich erinnere habe ich alles weggeschmissen… aber irgendwie muss wohl doch noch was überlebt haben. Und es leeeeeebt! Die Pfefferminze hingegen wächst (wuchert!) in meiner Wohnung, weil ich sie regelmäßig verwende und nix essen will, was mal Regen abbekommen hat *lol* Saurer Regen. Jummi. Und diese pinken Blumen – keine Ahnung, was das ist – ist das einzige, das ich fertig gekauft habe, und es wird nicht mehr lange leben: Zu viel Sonne und Wind. Die Hälfte ist mir schon verdorrt. Aber Sonderwünsche gibts hier nicht 😀
Zudem wächst hier noch eine Kletterpflanze, Schnittlauch und etwas Undefinierbares, das ich mal irgendwo ausgegraben und neu eingepflanzt habe. Sieht aus wie ne Brennessel mit Fell. Naja, so jedenfalls mache ich es mir hier heimelig.
 Wer mir hier am meisten leidtut, sind meine gefiederten Nachbarn: Die Tauben werden von der Behörde überwacht, was heißt, dass sie nicht mehr rausdürfen. Jetzt hocken da viel zu viele Brieftauben in einem engen Käfig… inklusive Küken. Armen Viecher.
Seit dem Erdbeben in Sichuan (keine Angst, 2,5 Flugstunden von mir entfernt) wird nix Neues mehr über die Vogelgrippe berichtet.
Wer es meiner Termintabelle schon entnommen hat, der hat auch gesehen, dass ich vom 1. Mai bis 6. Mai in Beijing auf ner Konferenz bin. Leider nicht freiwillig. Ich will auch gar nicht nach Beijing! Aber meine Professoren sind dort, erwarten von mir einen “interessanten und fachkundigen Vortrag” und die Tickets wurden gekauft. Lichtblick: Ich sehe dort die andere Hälfte meiner Kommilitonen wieder!
Zum Abschluss noch 2 Fotos, die ich bei einem kleinen Ausflug geschossen habe:

Ein Kommentar

  • Juergen Wendt

    Ja,ja, Diane, es blühen die Bäume aber leider haben wir keine Mandelbäume blühen, es sind Kirschbäume die ihre Pracht kurz zeigen.
    Nun, der terminkalender ist ja richtig voll, ergo nicht viel Zeit mit langer Weile, oder ?
    Gestern hatte sich Karen aus Kapstadt per Skype gemeldet. Hat einen neuen Laptop und Kevin der gerade in CT ist hat ihn eingerichtet. Nun bekommen wir evtl. auch auf diesem Wege unsere Sprüche!? Noch 10 Wochen ………..

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