Zwischen Verunsicherung und Begeisterung
Morgen reise ich weiter Richtung Süden und zwar auf die Insel Mindoro. Bin sehr gespannt, was mich außerhalb Manila erwartet, denn die Stadt selbst ist einfach nur anstrengend. Ich habe mich erst heute zum ersten Mal getraut alleine loszufahren, weil ich es gewohnt bin, immer irgendwie anzukommen – joa, gefunden hatte ich alles, nur das Hostel nicht mehr. Aber die Leute hier sind einfach nur superlieb: Ich habe heute mit einem Parkwächter und einem Taxifahrer gesprochen und als ich verloren ging, halfen mir an jeder Straßenecke irgendwelche Leute. Eine Frau brachte mich sogar bis für die Tür des Hostels.
Das, was man am häufigsten zu sehen bekommt, sind die sogenannten Jeepneys; Eine Mischung aus Jeep und Truck, bunt zusammengewürfelt aus verschiedenen Blechteilen, seit dem 2. Weltkrieg in Einsatz und mit klangvollen Namen versehen wie “God bless you”, “Psalm 23” oder “Jesus Christ” – ja, der katholische Glauben ist hier sehr präsent.

So sehen diese Jeepneys aus. Hintern krabbelt bzw. springt man rein, Fenster gibt es nicht und zahlen tut man dann direkt, indem man das Geld zu der Person weiterreicht, die dem Fahrer am nächsten sitzt. Die Orte, wo UNGEFÄHR gehalten wird, sind außen draufgepinselt. Allerdings wird auch überall dort gehalten, wo Leute ein- und ausspringen wollen (und wenn kein Platz mehr ist, krallt man sich an den Stangen fest und steht auf dem Tritt). Bemerkbar macht man sich, wenn man “Para pa!” ruft, was “Stopp, Mister/Ma’m” bedeutet, oder gegen das Dach klopft. Manchmal ist auch eine Leine unter dem Dach gespannt, an der man ziehen und wieder loslassen kann, sodass sie geräuschvoll gegen das Blech (das auch Löcher oder nur aus ausgefranstem Isolierband besteht) schlägt. Mein Problem ist vorwiegend das, dass ich nicht weiß, wo ich bin, auch keine Haltestellen durchgerufen werden und man von innen nichts sieht, denn die Fenster sind sehr niedrig und mein Kopf klebt direkt unter dem Dach. Ich entspreche infach keinem philippinischen Standard und bin eher damit beschäftigt, dass mein Kopf nicht bei jedem Auf und Ab gegen das Dach schlägt. Mit diesem Jeepney und noch 3 anderen verschiedenen Verkehrsmitteln (Mini-Vans, Tricycles, Hochbahn) bin ich die letzten Tage unter Führung des Hostelbesitzers von A nach B gereist, teilweise bis zu zweieinhalb Stunden am Stück. Und nie gibt es Fenster und man hat die Abgase direkt im Gesicht. Jummi! Als ich heute Morgen meine Nase geputzt habe, sah man das auch sehr deutlich.
Gestern war ich nördlich der Stadt bei einem Mini-Damm, an dessen Fuß man picknicken konnte. Jetzt denkt ihr euch sicher, dass es nichts besonderes ist, aber die Picknicktische waren IM Wasser, es rauschte einem also kontinuierlich das Wasser um die Füße, während man essen und trinken konnte. Und wenn man eine Abkühlung brauchte, konnte man sich einfach unter das Wasser legen.


Und morgen gehts raus hier – WUHU! Ich bin sehr gespannt, wo ich lande und auf Mindoro. Der Ort, wo ich lande, hat den klangvollen Namen Puerto Galera und soll ein Taucherparadies sein ^^