Ich sage nur WOOOW!
15. Juni 2013
Meine letzte Reise in China habe ich nun hinter mir – und sie war WOW! Na gut, Nati (meine Kommilitonin aus Beijing) und ich hatten ein paar Probleme: Das Erste war scheiß Wetter, von 7 Tagen hat es 4 Tage kontinuierlich gegossen und das ist in tropischen Klimazonen echt etwas lästig, weil der Regen sehr plötzlich und SEHR stark sein kann. Aber frieren muss man dann nicht. Wir haben dann also in ein Regencape (bzw. riesige Plastiktüte) gehüllt einfach weiter gemacht. Das Zweite war ein kurioses Magenleiden, das uns beide im Griff hatte, leider nicht zeitgleich – erst hatte ich 2 Tage Krämpfe und dann hatte Nati Durchfall und die Kotzerei. Dabei haben wir nix Komisches gegessen, nur halt Unmengen an Früchten… keine Ahnung, was da der Auslöser war. Jetzt ist alles aber wieder gut, also so gut, wie ich meinen Magen in China nunmal bezeichne *g*
Okay, jetzt nochmal zur Reise. Wo bin ich gewesen? Ich war in der Provinz Guangxi, die in Südchina an der Grenze zu Vietnam liegt. Von dort kommen all die Bilder, die wir von China im Kopf haben: Flüsse mir Fischern, Reisfelder und so weiter. Da ich ja schon viel innerhalb Chinas reisen war, habe ich gelernt, nicht alles für bare Münze zu nehmen, was so gesagt wird, z.B. bezeichnen die Chinesen Hainan als das Hawaii von China und Xiamen als das chinesische Florida. Beide Orte sind weit davon entfernt so genannt zu werden.
Wir sind also zuerst nach Guilin geflogen, eben die einzige Stadt mit Flughafen und an sich nix Besonderes. Dort haben wir ne Nacht übernachtet und sind am nächsten Tag morgens auf eine Fähre gestiegen, die uns in einer 4stündigen Fahrt flussabwärts nach Yangshuo gefahren hat. Und obwohl es wolkenverhangen und nebelig war, war die Landschaft schon echt beeindruckend!
Yangshuo war früher halt nur ein Dorf, aber es liegt inmitten dieser kegelförmigen Hügel und halt am Fluss, wodurch es natürlich heute extrem stark von Touristen überlaufen ist – ein Ballungszentrum von Hunderten Verkaufsständen mit gefakten Waren, Bars, Diskotheken, Fressbuden, Tourizentren usw. Ich habe nix gekauft, aber mir die Füße von Putzerfischen anknabbern lassen 🙂 20 Minuten für 3 Euro.
Obwohl es ja wirklich viel geregnet hatte, haben wir uns dann ein Fahrrad gemietet (3 Euro für den ganzen Tag) und sind dann einen Nebenfluss entlang gefahren – eine eindrucksvolle Erfahrung! Es war sooooooo schön!
Nach 6 Stunden taten mir die Knie und der Arsch dann aber ziemlich weh, v.a. weil das Rad zu klein war… wie so ziemlich alles hier 🙂
Wir blieben also 2 Nächte in Yangshuo und sind dann nach Xingping gereist, von wo wir eigentlich ne eintätige Wanderung starten wollten, natürlich sollte das Gepäck aber vorher zum Hostel gebracht werden. Naja, aber das Hostel… war auf der falschen Seite des Flusses und dank des vielen Regens waren die Ufer inklusive der Häfen überflutet, sodass kein Boot mehr losfahren konnte. Und die Brücken und Straßen in Flussnähe waren auch überflutet. Kurzum: Wir kamen nicht zu unserem Hostel. So haben wir dann kurzerhand eines genommen, was auf unserer Seite des Flusses lag und wollten loswandern, aber Überraschung – der Wanderpfad lag auch auf der anderen Seite. So waren wir halt gezwungen, den Tag nur durch die Gegend zu schlendern, die nicht von Hochwasser überspült war. Dort trafen wir auf Ziegen, Kühe, Bauern und einem Markt, der all meine beschwichtigenden Aussagen über Chinesen und ihre Nahrungswahl hinfällig macht: Katzen und Hunde gleich neben den Hühnern und Fischen. Wir haben auch Tiere gesehen, die ich nicht kannte (das soll was heißen!) und die wir nicht fotografieren durften – das sagt alles, oder? Also: Chinesen essen Hunde und Katzen. Punkt.
Am nächsten Tag hörte der Regen endlich auf und wir fuhren in den Norden zu den Reisterassen, was einen ganzen Tag gedauert hat. Erst mussten wir zurück nach Guilin, wo wir in einen kleinen Bus stiegen, der uns dann in einer 3stündigen holprigen Fahrt über die Berge zu den Reisterasse fahren sollte. Naja… wenn die Straßen nicht verschüttet gewesen wären! Auch hier hatte der Regen ganze Arbeit geleistet, Erdrutsche haben die Straßen blockiert. Wir brauchten also wesentlich länger als geplant, kamen letztendlich aber unserem Ziel näher.
Und dann wurde es erst richtig anstrengend!
Ich wusste ja, dass unser Hostel inmitten der Reisterassen lag, mitten auf den Bergen… was bedeutete, eine Weile zu wandern. Motiviert bei strahlend blauem Himmel sind wir dann los, aber mussten dabei ständig alte Frauen abschütteln, die unser Gepäck tragen wollten. Hallo?! Ich lasse doch keine Achtzigjährige meinen Rucksack tragen!
Nach einer Weile wurde uns aber klar: So schnell würden wir nicht ankommen. Es ging immer kleine Steintreppen steil hoch, dann wieder runter, ne Weile geradeaus und dann wieder elendig lange hoch und noch höher. Ich bin auf dem Zahnfleisch gekrochen! Die ganze Lauferei hat uns eine Stunde gekostet, aber dann haben wir das Hostel endlich gefunden, wirklich auf einem Berg, von wo aus man einen wundervollen Blick auf die Reisterassen hatte:
Es war wirklich unglaublich schön. Ich hätte nie gedacht, dass man für 8 Euro die Nacht in so einer Unterkunft schlafen könnte *g* Ich dachte, so etwas ist nur Luxusherbergen vorenthalten… Gut, es gab kein warmes Wasser und ich hatte eine Dusche, die ähnlich kalt wie die Bäche waren, aber egal. Ich habe noch viel mehr Fotos, alle hochgeladen in dem gleichnamigen Ordner, findet ihr hier.
Also als letzte Reise innerhalb Chinas war das wirklich eindrucksvoll, was ich da erlebt und gesehen habe. Es hat mir gezeigt, dass China nicht überall nur aus Großstädten und Schmutz besteht, wenn auch vielleicht zu 70%… Aber ist doch immer wieder schön, wenn man auch noch positiv überrascht werden kann! 🙂
So, und zum Abschluss ein kleines Ratespiel: Das sind Mitbringsel, aber was für welche? *g*
P.S.: Drückt mir die Daumen bei der morgigen Chinesischprüfung!!!
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2 Kommentare
Denise K.
Meine Daumen sind bereits blutig! DU schaffst das!
Ich liebe deine Texte hier! Und ich freu mich auf dich- in 2 Monaten sehen wir uns 🙂
Diane
Noch mal raten, was auf dem letzten Foto zu sehen ist? ^^ Ich freu mich auch auf zuhause, gerade weil es mir körperlich gerade nicht so gut geht 🙁 Die Prüfung war im 1. Teil schwerer als gedacht, im 2. Teil musste ich z.T. auch raten, weil es ein Zeitproblem gab *schnaub* Mal sehen.