Kuriositäten des Alltag
10. November 2014
China, das Land der Kontraste. Das wissen wir ja schon lange, doch ich finde es immer wichtig, dass man diese Unterschiede im Auge behält. Sie werden einem immer dann bewusst, wenn man gerade aus der lebhaften, grellen, glanzvollen und lauten Shopping Mall in die U-Bahn steigt und von einem Mann angebettelt wird, der so dünn ist, dass man durch seinen nach innen gewölbten Bauch die Wirbelsäule sieht.
Hier habe ich noch ein ganz passendes Bild von einem vermeintlichen Tempel, der sich dann als Starbucks entpuppt…

Ich verbringe den Großteil meiner Tage entweder im Klassenzimmer oder in der U-Bahn, sodass ich bisher noch keine Sehenswürdigkeiten besichtigt habe. Aber dafür habe ich ja Zeit, wenn mein Besuch aus Göttingen in 3 Tagen hier eintrudelt. Eine wirklich mutige Ex-Nachbarin, die den langen Weg auf sich nimmt, um mich besuchen zu kommen 🙂
Dann geht’s zunächst (wieder einmal) nach Shanghai, dann nach Nanjing und dann zurück nach Beijing, wo ich ja Montag früh wieder arbeiten muss. Ja, die liebe Arbeit. Den Nebenjob muss ich noch bis Ende des Jahres durchziehen, dann ist der Kurs vorbei. Juhu! Dann habe ich noch den Januar, wo ich mich intensiver mit meinen Studis beschäftigen kann und dann fliege ich am 1. Februar auf die Philippinen. Bin total aufgeregt; erstes Mal Südostasien und das auch noch allein. Aber Reisebegleitung, zumindest etappenweise, ist in Aussicht. Und da ich ja einen ganzen Monat Zeit für diese Reise habe… gibt’s da bestimmt noch Gelegenheiten, Mitreisende zu treffen. Ich bin da ganz zuversichtlich!
Derweil suche ich nach einem Praktikum ab Mitte März oder April und warte auf die Antwort vom China Radio Intenational, die eine deutsche Redaktion haben und – wie ich aus interner Quelle weiß – immer Muttersprachler brauchen, die die Texte Korrekturlesen. Und wer weiß? Vielleicht bin ich ja radiotauglich, hihi. Wobei im Augenblick eher nicht, ich war nämlich gerade im Krankenhaus wegen meines Hustens, der sich hartnäckig hält. Da ich ja jetzt privat versichert bin, bin ich auch gleich ins Internatioal SOS Hospital gegangen und hatte – welch ein Zufall! – eine deutsche Ärztin. Antibiotikum habe ich bekommen, bäh! Aber da weder meine Sachen, noch die chinesische Medizin aus der Apotheke angeschlagen hatten…. muss wohl was anderes her.
Hier habe ich noch ein Foto, das ich auf dem Campus geschossen habe und mich immer noch schockiert:

Klebte übrigens auf einem VW… haha, totla witzig -.- Aber Hitlerposter und nationalsozialistische Flaggen sieht man hier recht häufig, weil die Chinesen denken, Adolf ist das Äquivalent zu Mao und Mao war ja ein großer, toller Mann. Ääääh, ja. Ich glaube, ich sage nichts weiter dazu 😀
Achja, und zum Thema Autos, hier noch die Smart-Variante des Einparkens nur ohne Smart:

Was mein Sozialleben angeht, siehts da schon etwas rosiger aus: Ich habe jemanden gefunden, der mit mir im Geschäftsviertel mittags in meiner Pause gemeinsam Essen geht und ich kenne jetzt schon 2 meiner Nachbarn… wovon es ca. 400 gibt, wie ich grob überschlagen habe: Also 400 Leute in einem Haus… man stelle sich das mal vor! Dafür ist es aber erstaunlich ruhig, da bietet so manches Haus in Deutschland mehr Einblick in das Privatleben seiner Nachbarn. Ich weiß z.B. nur, dass das kleine Mädchen in der Wohnung nebenan jeden Abend zum Klavierspielen gedrillt wird. Klaviere sind immer so schwer zu überhören.
Das wärs erstmal von mir, ich mache mir jetzt einen schönen Thymian-Ingwer-Süßholz-Tee und gehe die Veranstaltungsmagazine für die nächsten 2 Wochen durch 😉
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2 Kommentare
Copepod
HI Diane,
bist du sicher, dass diese… Hilter-Affinität nur an Mao liegt ? EIne Bekannt hat mir erzählt, dass sie in Japan eine "trnedy" Jeans mit der Aufschrift "Reichskristallnacht" gesehen hat. Vielleicht hatten die aber auch keine Ahnugn und haben einfach ein hübsch klingendes deutsches Wort gesucht :-/
Sah der Starbucks von innen denn genauso ansprechend aus oder war es dann so klassisch/spartanisch wir hier? Das Bild vom A****loch-Parken weicht jedenfalls leider nicht allzu sehr von den deutschen Zuständen ab.
Ellen Borges
hope u r having fun with Nina! =)
no comments über you-know-who… unglaublich!