Laut die Hupen, die klingen
24. Dezember 2014
Weihnachten. Dem Wort haftet etwas Glanzvolles an, doch auch nur, wenn ich es in Gedanken mit den Leuten verbinde, mit denen ich das Fest auch teile. So hätte ich ohne viel Anstrengung glatt vergessen, dass es ja schon heute ist, wenn ich nicht regelmäßig am Laptop sitzen oder das Handy nutzen würde und Kontakt zu euch hätte. Seit Ende November war natürlich in allen großen Kaufhäusern Pekings schon alles geschmückt und es dudelten die Standard-Songs (oder abartige Interpretationen dieser in Chinese Pop-Style) durch die Geschäfte. Wer das hier aber sieht, der kommt sich eher vor wie in einer schlecht gemachten Marketing Kampagne. Von wärmenen Weihnachtsgefühlen kein Spur. Aber was beklage ich mich? Ist ja auch meine Schuld, dass ich hier hänge und ich muss sagen, dass ich – hoffentlich- meine wirklichen miesen Tage allmählich hinter mich gebracht habe.
Weihnachten. Dem Wort haftet etwas Glanzvolles an, doch auch nur, wenn ich es in Gedanken mit den Leuten verbinde, mit denen ich das Fest auch teile. So hätte ich ohne viel Anstrengung glatt vergessen, dass es ja schon heute ist, wenn ich nicht regelmäßig am Laptop sitzen oder das Handy nutzen würde und Kontakt zu euch hätte. Seit Ende November war natürlich in allen großen Kaufhäusern Pekings schon alles geschmückt und es dudelten die Standard-Songs (oder abartige Interpretationen dieser in Chinese Pop-Style) durch die Geschäfte. Wer das hier aber sieht, der kommt sich eher vor wie in einer schlecht gemachten Marketing Kampagne. Von wärmenen Weihnachtsgefühlen kein Spur. Aber was beklage ich mich? Ist ja auch meine Schuld, dass ich hier hänge und ich muss sagen, dass ich – hoffentlich- meine wirklichen miesen Tage allmählich hinter mich gebracht habe.
Ja, von Ende November bis jetzt war es nicht schön, ganz und gar nicht. Ich war noch mehr allein als sonst schon, weil ja mein Deutschkurs mit den Teenies am Grimm Institut auslief und ich danach erstmal wieder in meinem Zimmer festhockte. Ich hatte mir zum Ziel gemacht wenigstens 1x am Tag rauszugehen, sei es um einkaufen zu gehen, sich die Fingernägel lackieren zu lassen (Jesus, ein Mal Nagelstudio und nie wieder!) oder ne Runde durch das Einkaufscenter neben meiner Wohnung zu drehen. Dumm nur, dass ich letzten Freitag bei genau diesem kurzen Freigang meine Kreditkarte im Geldautomaten vergaß… das fiel mir ne halbe Stunde später an der Kasse vom Supermarkt auf. Ich konnte mir also nicht sicher sein, ob der Automat sie geschluckt oder jemand anderes sie herausgenommen hatte. Leider war besagter Automat auch an keiner Bank angeschlossen, sodass es niemanden gab, der ihn aufschließen konnte. Ich fand allerdings eine Filiale besagter Bank eine Straße weiter und schilderte mein Problem. Okay, das ist untetrieben; ich mischte den ganzen Laden auf und schrie rum. Angeblich würde am Wochenende niemand kommen, um den Automaten zu öffnen und den Schlüssel hätte sowieso eine andere Filiale. Was blieb mir also anderes übrig als die Karte sperren zu lassen? Das und die folgenden 3 Tage waren so ziemlich mein absoluter Tiefpunkt. Ich habe derzeit also keine Kreditkarte mehr und hoffe, dass ich vor meiner Abreise nach den Philippinen eine Neue bekomme, weil ich so weder meine Flüge auf den Philippinen bzw. nach Kuala Lumpur buchen kann, noch gar Hotels / Hostels reservieren, die ja eine Nr. zur Absicherung der Daten verlangen (ich habe bisher nur den Hin- und Rückflug gebucht und die ersten 10 Tage in Hostels reserviert). Und der Kartenbesitzer muss natürlich mit dem Gast identisch sein… hachja, das hängt gerade alles noch etwas in der Schwebe und mein erster Gedanke war, alles abzublasen, ganz viel Vorräte zu kaufen und mich in mein Zimmer zu verbarrikadieren. Diese Phase ist jetzt glücklicherweise überstanden und ich habe beschlossen, einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Die Option, sich in Depressionen, noch mehr Selbstmitleid und Isolation zu stürzen hat ungefähr die Anziehungskraft wie der Müll in unserer Küche. Übrigens: Meine Mitbewohner tun wirklich nichts anderes, als sich 3x am Tag Fast Food liefern zu lassen und nur zum Pinken das Zimmer zu verlassen. Aber mit mir nicht! Falls es also mit der Kreditkarte nicht funktionieren sollte, dann gehts eben nicht zwischendurch nach Malaysia, sondern ich bleibe auf den Philippinen, immerhin gibts ja auch mehr als 7000 Inseln. Ich brauch das, ich muss hier raus.
Dabei zeigt sich schon seit Wochen das Wetter von seiner schönen Seite; Wir haben nur zwischendurch und dann meist auch nur nachts eine Smogwolke, die ein Mal über die Stadt rollte, aber dann nach maximal 40 Stunden wieder verschwindet. Ansonsten ist jeder Tag strahlend blauer Himmel, die Sonne lacht und ich kann es ja selbst kaum glauben, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann es das letzte Mal geregnet hat. Ehrlich, die Luft ist furztrocken. Heizungen überall machen es hier auch viel erträglicher als in Nanjing, trotzdem bin ich immer noch am Husten, wenn auch in sehr unregelmäßigen Abständen – vielleicht hat es etwas mit der trockenen Luft zu tun? Mein Luftbefeuchter in meinem Zimmer ist auch kaputt gegangen 🙁
So, zuletzt möchte ich noch allen danken, die die letzten Tage / Wochen besonders an mich gedacht haben. Ich habe viele Päkchen bekommen; Hustenbonbons, einen Adventskalender, Lebkuchen, Marzipan, Tee, Fotos und Postkarten…
Vielen lieben Dank an euch alle!!! Ich bin heute Abend bei meinem Lektor eingeladen, es wird das Krippenspiel aufgeführt, gegessen, Glühwein gepichert und danach werde ich nachts versuchen ein funktionierendes W-Lan zu finden, um nach Hause skypen zu können. Also ein langer Tag (ich sitze schon seit 9:30 heute Morgen im Büro, um den Unterricht für Donnerstag vorzubereiten). Ich nehme die Kamera mit und dann folgen Fotos!
Post Views:
526
Das könnte dich auch interessieren
2 Kommentare
Juergen Wendt
Also wir warten auf Deinen Auftritt über Skype , bei einem Glas Wein, etwas zu Speisen etc.
Falls Du es nicht mitbekommen hast, Udo Jürgens verstarb mit 80 und einen Tag danach
verstarb auch Joe Cocker in den USA. Gott sei Dank, heute noch keine schlechten Nachrichten.
Das soll auch so bleiben. Bis denn, dann
Diane
Habe ich alles mitbekommen. Und Skype war ja wohl (wie immer) nichts… 🙁